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Mon petit Tourette (Teil 1): Der kultige CyberMob gegen Markus Lanz.

Obwohl ich eigentlich eine Nachrichtendiät halte und circa 700 Leute auf Facebook verborgen habe (dabei addete ich extra schon nur meine 744 engsten Freunde), entging es mir nicht, dass seit Neuestem (oder schon wieder) Markus Lanz als Sau durch das Globale Dorf gejagt wird. Eine scheinbar herrlich politisch korrekte Art und Weise sich völlig ohne Idee einem Mob anzuschließen und mal so richtig Dampf abzulassen. Dieses Herdenmenschentum ist in Wirklichkeit allerdings dermaßen einfallslos und höchstens gut genug sich auf eine total unproblematische Art und Weise ein paar Likes zu sichern, denn die dürften einem ja im eigenen Freundeskreis sicher sein. Wahnsinn, mit welch persönlichem Ehrgeiz man da teilweise vollgespammt wird. Lanz ist in diesem Zusammenhang natürlich eine nur all zu dankbare Projektionsfläche für postillonartikelpostende Mitläufer und andere spießige Hipster, die selbst noch nie in ihrem Leben eine eigene Idee hatten. Letztes Jahr wars der Brüderle (remember #Aufschrei?) nur ist der wenigstens unattraktiv, hat was Freches gesagt und es stand eine Wahl an, was ja im jetzigen Zusammenhang nicht der Fall ist. Es ist die pure Freude daran, zu glauben, irgendetwas verstanden zu haben und das soll die ganze Welt wissen. Das Jahr Schonfrist (dank Brüderle) für Markus ist um. Jetzt ist er anscheinend endgültig reif.

Was mich in erster Linie anwidert: Die Aktivisten kommen sich dabei auch noch irgendwie rebellisch und unangepasst vor! Das sind dann Menschen, die Charlotte Roche und Jan Böhmermann oder zumindest Joko und Klaas und Lady Bitch Ray für total subversiv halten. Leider kommt nie ein Kind in deren Sendungen und schreit, dass der Kaiser gar nichts an hat. Die sind als Lieblinge des Feuilleton dadurch viel ärgerlicher, weil Lanz ja eh offiziell Mainstream ist und das bloß irgendwelchen Rentnern gefallen soll. Das weiß auch die Wagenknecht. Jeder weiß das, was soll also das Geschrei, ausser dass es dem Selbstzweck dient? Das ist quasi wie wenn irgendwelche Heinis, die Linkin Park oder Ähnliches hören bei YouTube schreiben, dass Justin Bieber scheiße sei. Guten Morgen. Die klopfen sich da auch alle gegenseitig auf die Schulter. Dabei kann man bei einer Markus Lanz Sendung richtig Spaß haben, erst recht wenn man das richtige Trinkspiel kennt. Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass meine Erkenntnisse bezüglich quälender Web 2.0 Dynamiken auch nicht gerade neu sind und ich vielleicht genau so ein Dummkopf bin mit dem Unterschied, dass diese Facebookheinis (schlimmstenfalls) Lanz und Bekannte zugleich für mich sind. Ein doppeltes Dilemma. Neben dem Moderator bin ich also der andere große Verlierer dieser Debatte. Aber zum Glück ist das ja mein Blog. Soll jemand anderes sich auf dem seinen darüber lustig machen.

Markus, halt durch (und mach die Newsdiät).

PS: Wer ganz viel Langeweile hat, sollte sich mal die Sendung von Roche und Böhmermann mit Markus Lanz als Gast ansehen. Danach bitte jeder einmal schämen, der die Petition kichernd unterschrieb.

Lanz (Mitte): Coolste Sau am Tisch.

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One thought on “Mon petit Tourette (Teil 1): Der kultige CyberMob gegen Markus Lanz.

  1. Vorweg Zustimmung: Ein Shitstorm jagt den Nächsten, was wirklich öde ist, und Petitionen die sich gegen Menschen richten haben erstmal einen pelzigen Beigeschmack. Um so etwas gut zu heißen oder mich gar zu beteiligen, müsste die Zielperson schon mehr verbrochen haben, als ein strohmliniengeföhnter, alles wegmoderierender BWL Heini mit rechtsliberaler Tendenz und schlecht getimeten Schenkelklopfergags zu sein. Sarah Wagenknecht soll auch meinetwegen mal richtig einstecken, insofern geht mir das alles ziemlich weit am Arsch vorbei und ich habe bisher so gut wie nichts zu dem Thema von mir gegeben. Aber Christian, dass du mir Herrn Lanz jetzt ironiefrei als coole Sau verkaufen willst, kann ich nicht unkommentiert stehen lassen. Nein das ist er wirklich nicht und ich denke sein „Gag“ (Herr Huber sitzt rechts von mir…) als Sahnehaube on top auf einen von Böhmermann eh schon absichtlich vor die Wand gefahrenen, weil politisch korrekt verhauenen Negerwitz , bringt die ganze Misere von Mister Perfect in 5 Sekunden auf den Punkt. Er ist Cherno Jobatey in schön, und er hat viel selbst dazu beigetragen, die ganze Wut auf das öffentlich rechtlich finanzierte TV Mittelmaß in Form eines satten Kackstrahls aus dem Webdorf auf sich zu ziehen.

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